Ein Abend mit Reset und Fairdo

Bevor ich noch kurz etwas erzähle zu zwei interessanten Gesprächen, welche die Nachhall-Texter gestern geführt haben, noch ein Link zu Andreas sehr interessanter Replik auf einen Tagesspiegel-Artikel über die Lohas-Communities Utopia und Ivyworld.

Communities und Social Networks, die sich mit Nachhaltigkeit befassen oder Aktivismus befördern wollen, gibt es ja mittlerweile fast schon wie Sand am Meer. Neulich beim Stöbern im Internet sind mir noch zwei interessante Wiki-Communities zu dem Thema aufgefallen: Greenlivingpedia und Appropedia. Dann gibt es noch das Aktiven.net oder Betterplace, Wiserearth oder Weltretter.org.

weltretter.gifBei letzterem übrigens ein interessanter Bug: als ich zeigen wollte, wie bei Weltretter das Anlegen eines Projekts funktioniert und ich testweise irgendein Kürzel eingegeben habe, wurde das Projekt gleich gespeichert und konnte nicht mehr gelöscht werden. Mal gucken, ob das Team rund um Anne Wangrin mir helfen kann, den Schritt wieder rückgängig zu machen. Aber die Idee, Projekte vorzustellen und Mitstreiter einzuladen ist, ist jedenfalls bei Weltretter ganz gut umgesetzt.

Wie ich schon vor kurzem ausführte, wäre mein Traumportal eins, wo ich mich vernetzen, Projekte plannen und publizieren kann. Gestern abend ist das Ziel etwas näher gerückt, nachdem ich kurz bei den Machern von Fairdo und Reset.to vorbeigeschaut habe.

Die Nachhall-Texter haben Fairdo schon eine Weile unterstützt und meine Mitautorin Laberena auch bei der Organisation der Netzwerkparty mitgeholfen. Die Party scheint ein ziemlicher Erfolg gewesen zu sein: 200 Teilnehmer, die Punkt 8 Uhr auf der Matte standen und sich vernetzen wollte.

fairdologo.jpegEine super Idee war das Taggen der Teilnehmer: ähnlich wie Blog-Artikel kriegte jeder Gast kleine Aufkleber, die ihn mit seinem Lieblingsthemen identifizierten. So kam man schnell zusammen. Gestern abend wurden dann die nächsten Parties geplant, ich will aber nichts vorab verraten und deswegen kann ich allen nur raten, bei Fairdo die aktuellen Ansagen dazu verfolgen.

Die Community ist glaube ich auf einem guten Weg und durch die Party sind noch mal ein paar neue Leute hinzugekommen. Wichtig ist den Mitgliedern das Grassroot- und NGO-Feeling – weniger Kommerz und Konsum und dafür mehr Aktivismus und Projekte. Bei den Kleinanzeigen und den Rezensionen scheint auch viel los zu sein, aber ich muß ganz ehrlich zugeben, dass ich bisher Fairdo nur gelegentlich zum Networken benutze, weil das Netzwerk noch sehr kompakt ist. Was aber an interessanten Funktionen von Daniel, Sophie und Jochen geplant ist, hilft hoffentlich dabei, dass die Nutzer regelmäßiger und öfter die Community besuchen.

reset.gifEs gibt eigentlich zwei Möglichkeiten, wie man das erreichen kann: entweder man findet interessante Projekte oder interessante Anregungen und Nachrichten aus dem Bereich der Nachhaltigkeit. Reset.to versucht beide Wege zu gehen.

Einerseits gibt es eine sehr umfangreiche Wissens-Bibliothek, die durch die Community gepflegt und ergänzt wird. Andererseits werden Projekte vorgestellt, die von Uta und den anderen Mitarbeitern ausgewählt werden (wobei Uta sehr detailliert Projektziel, -partner, und -methoden prüft) und die Community Teilnehmer können dann für diese Projekte spenden. Mein Lieblingsprojekt, auch aus biographischen Gesichtspunkten, ist dabei ein Projekt, das sich mit Nachhaltiger Entwicklung in Ruanda beschäftigt.

Was aber macht überhaupt die Community bzw. das Social Network? Uta und Sebastian sagten gestern, dass das Ziel nicht war, noch ein Social Network zu entwickeln, sondern eine Plattform für Menschen und Unternehmen, die in eine zukunftsfähige Welt investieren wollen. Als Nutzer kann man schon eine ganze Menge machen, wie zum Beispiel neue Beiträge verfassen oder Projekte empfehlen. Das ganze geht sehr komfortabel und der besondere Bonus ist, dass man neue Artikel und Projekte bereits mit bestehenden Inhalten verknüpfen kann. So entsteht nach und nach ein engmaschiges Netzwerk von Projekten und Ideen.

resetscreenshot.jpgWas noch ein bißchen fehlt ist das persönliche Element: andere „Resetter“ suchen ist zum Beispiel ist gar nicht so einfach. Auch eine Freundesliste, quasi das Rückgrat jedes Social Networks, fehlt bisher. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlimm, vielleicht würde es ja auch reichen, wenn man sich über gemeinsame Gruppen, Projekte oder Themen identifizieren kann.

Reset hat meiner Meinung nach in Bezug auf Design und Technik bei den gemeinnützigen Communities die Nase vorn. Look and feel ist sehr Web 2.0, fast schon Web 3.0 mit eingebunden Videos und Tagclouds.

Hach, aber mein Traum wäre es, das Social Network von Fairdo, mit dem Projektmanagement von Weltretter, mit dem Themen- und Projektenetzwerk bei Reset und der Magazinhaftigkeit von Utopia zu verknüpfen. Vielleicht gibt es ja bald zwischen den Machern der verschiedenen Social Networks die ersten Bemühungen zur Zusammenarbeit.

3 thoughts on “Ein Abend mit Reset und Fairdo

  1. Dein Traum klingt echt sehr verlockend. Ich denke du bist nicht der einzige, der diesen Traum träumt. Als Nutzer bin ich da voll bei dir. Die „Macher“ müsste man einfach zusammenbringen und ich da von denen bestimmt viel bei dir mitlesen, ist das auch gar nicht so unwahrscheinlich. Wenn es viele sind, dann ist vielleicht auch die Gemeinnützigkeit möglich, die z.B. bei fairdo gerade breit diskutiert wird.

    De ZUkunft der Nachhaltigkeistdiskussion täte eine derartige Plattform jedenfalls sehr gut 🙂

    Danke jedenfalls schon einmal für den sehr anregenden Bericht

    roland | landscaping.at

  2. hey,
    wir haben uns eure hinweise zu herzen genommen und reset.to weiter ausgebaut. es gibt jetzt eine schlichte „freunde-funktion“ und vor allem „aktivgruppen“. in diesen gruppen kann man/frau sich austauschen, aber auch ganz konkret arbeiten.

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