Volker Eidems berichtet ausführlich über den Nachhaltigkeitsbericht von McDonald’s und untersucht die CSR-Aktivitäten des Unternehmens:
In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen viel unternommen um aus der „Schmuddelecke“ zu kommen. So wurde etwa der Logo-Hintergrund in und an den Filialen von rot auf grün geändert, der stellvertretende Deutschland-Chef Holger Beeck erklärte diesen Schritt 2009 als „Bekenntnis zur und Respekt vor der Umwelt“. Wenige Wochen später stellte der Deutschland-Chef Bane Knezevic hingegen klar, McDonald’s sei „kein grünes Unternehmen“. Das Beispiel könnte den Schlingerkurs zwischen dem Ja zur Nachhaltigkeit einerseits und Expansion bei größtmöglichem Gewinn andererseits verdeutlichen.
Den Kontakt mit Kritikern suchen …
Der Ende Juni erschienene Nachhaltigkeitsbericht 2011 von McDonald’s nennt zahlreiche Bereiche, in denen sich das Unternehmen um nachhaltiges Wirtschaften bemüht. Hier werden Energiesparen und Nutzung erneuerbarer Quellen, Abfallmanagement, Gesundheit und Ernährung sowie das Bekenntnis zur Mitarbeiterverantwortung aufgelistet. Bei den Themen Energie und Abfall sind Erfolge zu erkennen, viele Produkte werden bereits in recycelten und/oder recyclebaren Verpackungen verkauft.
…
… aber die eigenen Kunden nicht ernst nehmen
Auch an anderer Stelle wiegt der Kundenwunsch nicht so schwer, etwa beim Verzicht auf Gentechnik. Höfler-Schwarz erklärt dazu: „McDonald’s Lieferanten sind angewiesen, nach Möglichkeit nur gentechnisch unveränderte Produkte und Zutaten zu verwenden. Bei Geflügel ist dies garantiert […]. Da wir bei Rind nur einen kleinen Anteil des Fleisches von Vertragslieferanten bekommen und sich in den meisten Fällen erst am Schlachthof entscheidet, ob das Rindfleisch für McDonald’s eingesetzt wird, können wir hier keinen direkten Einfluss auf die Art der Fütterung nehmen.“ Aber so schlimm findet McDonald’s Genfutter auch gar nicht: „Es gibt bis heute keine Studien, die genveränderte Eiweißbestandteile im Fleisch der Tiere, an die es verfüttert wurde, nachweisen können. So ist bis heute ein Einfluss dieses Futtermittels auf den Menschen nicht bestätigt worden“, teilt Höfler-Schwarz weiter mit, McDonald’s behalte aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Blick und wolle die Wünsche der Gäste berücksichtigen.
Der Artikel zeigt sehr deutlich, wie schwierig es für ein Unternehmen der Größe McDonald’s ist, in der globalen Nahrungsmittelindustrie sich verantwortlich zu verhalten und gleichzeitig wirtschaftlich effizient zu verhalten. Gerade in letzter Zeit ist McDonald’s durch den Verkauf von BubbleTea in die Kritik geraten. Ob die kalorienhaltigen süssen Getränke erst durch McDonald’s richtig im Markt platziert werden und dadurch zur Massenware wird, oder ob der Bubble-Tea-Trend auch ohne McDonald’s immer stärker geworden wäre, lässt sich nicht mehr klären. Klar ist aber, dass McDonald’s eine besondere Verantwortung hat, seine Kunden darüber aufzuklären, was sie dort konsumieren. Und eigentlich wäre es auch mal eine Überlegung, ob McDonald’s wirklich jeden Trend der Fastfood-Kultur umsetzen muss. Irgendwie passt Bubble-Tea nicht zum Image der Kaffeehaus-Kultur, die im McCafé so gelebt werden soll.
One thought on “BubbleTea und Nachhaltigkeit – wie ernst sind die CSR-Aktivitäten von McDonald’s zu nehmen?”