Marina Hyde schreibt im Guardian-Blog über die Bemühungen des Sportartikelherstellers NIKE, beim Aufklären von Internetgerüchten die chinesischen Behörden einzuschalten.
Ein anonymer Internetuser hatte das Gerücht verbreitet, das NIKE den Hürdenläufer Liu Xiang dazu gedrängt hatte, aus dem Wettkampf auszusteigen, um die Marke nicht zu beschädigen. Die Firma hatte durch ganzseitige Anzeigen in China zu zeigen versucht, dass sie mit den Athleten durch dick und dünn geht. Als das Gerücht aufkam, wurden nun die chinesischen Behörden eingeschaltet, um herauszufinden, wer es gestartet hatte.
Charles Brooks, Pressesprecher von NIKE, betonte gegenüber der Zeitung The Guardian, dass es NIKE nur darum gehen würde, ihre Markenreputation zu beschützten, so wie das angeblich jede Firma tun würde, wenn falsche Beschuldigungen veröffentlicht würden.
Wie Martina Hyde ausführt, hat das ganze aber einen komischen Beigeschmack:
Didn’t the alarm bells ring the minute Brooks‘ employers decided to get the government to help them with their inquiries? Wasn’t that the „Just don’t do it“ moment? But Nike won’t comment on this. Is Nike even dimly aware of how the Chinese authorities might handle the culprit, particularly given the hysteria around the Liu Xiang situation? It’s unlikely to be a trip down to the libel courts. […] But Nike is enlisting the services of a repressive regime to crush its enemies.
NIKE hätte andere Möglichkeiten gehabt, so einem Internetgerücht entgegen zu treten, aber die beste Strategie wäre gewesen, das ganze zu ignorieren. So zeigt das Unternehmen nur, dass die Marke wichtiger ist als Menschenrechte.