Der Spiegel berichtet über einen Hubschrauber-Ausflug der Bundesbildungsministerin Schavan, die um 14 Uhr in Stuttgart bei einer Podiumsdiskussion war und um 16 Uhr in Zürich für ein Interview sein musste. Der Hubschrauber-Flug kostete 26.500 Euro, nach Angaben der Bild-Zeitung wäre ein Lufthansa-Flug nur mit 329 Euro zu Buche geschlagen.
Was sowohl Spiegel als auch Bild vergessen: ein Ticket mit der Bahn hätte nur 45,40 Euro gekostet und ebenfalls nur 2 Stunden und 45 Minuten gedauert, wahrscheinlich genauso lange wie der Flug, wenn man Einchecken und Security mitrechnet. Die Redakteure der Züricher Zeitung hätten die eilige Ministerin auch in Stuttgart am Hauptbahnhof im ICE begrüßen und dann die Zeit für das Interview nutzen können.
Abgesehen von den (dem Steuerzahler?) entstandenen Kosten, wäre es natürlich auch umweltfreundlicher gewesen, mit der Bahn zu fahren – wobei die Bahn auf Kurzstrecken fast immer auch zeit-effizienter ist, als der entsprechende Flug.
Für Flüge, die man nicht vermeiden kann, gibt es mit dem Atmosfair-Projekt die Möglichkeit, einen Ausgleich für die entstandenen Emissionen zu schaffen. Mittlerweile wird ja Carsharing auch immer beliebter und man kann Urlaubsreisen nachhaltig planen und gestalten.
Das Bewusstsein für ökologische Verkehrsgestaltung ist angesichts steigender Spritpreise überall erhöht: Die taz hatte vor zwei Tagen einen Artikel, wie Barcelona gar einen nicht unerheblichen Teil des öffentlichen Nahverkehrs erfolgreich auf Mietfahrräder auslagert.