Die Wasserfälle der Verschwendung

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Gut, Kunst muss nicht nachhaltig sein, sie kann auch manchmal nur für einen kurzen Moment wirken. Obwohl, manchmal habe ich das Gefühl, dass sich Künstler mit ihren Installationen wenig Gedanken darüber machen, wieviel Energie ihre Kunstwerke verbrauchen. Eine Statue oder ein Gemälde verbrauchen keine Ressourcen mehr, wenn sie erst einmal hergestellt sind, aber Video- und Licht-Installationen verbrauchen Energie, meistens auch dann, wenn die Museen oder Galerien nicht geöffnet sind.

Das Wasserfall-Projekt vom isländischen Künster Olafur Eliasson ist so ein Beispiel. Tausende von Litern Wassern werden künstlich ein paar Meter hochgepumpt um dann wieder in den Hudson River zu plumpsen. Was soll das? Zumal das Ergebnis wesentlich abweicht von den Photoshop-Bildern der ursprünglichen Planung, kein satter, breiter Wasserfall wie in der Natur, sondern mehr oder weniger ein dünner Streifen Wasser.

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Angeblich werden Fische und ähnliche Wasserbewohner vorher rausgefiltert, aber ich bezweifle ob die „Wasserfälle wenig Auswirkungen auf die Umwelt haben„, auch wenn der Strom für die Pumpen „aus erneuerbaren Energien“ kommt.

Bilder via Intelligent Travel und ArtDaily.

3 thoughts on “Die Wasserfälle der Verschwendung

  1. Das sehe ich genauso. Auch ich war von den tatsächlichen Bildern eher enttäuscht. Man hätte die Aktion auch anders aufziehen können. Wieso nicht die Wasserfälle mit Solarmodulen direkt vor Ort betreiben? Wenn schon Künstler am Werk sind, so hätten diese auch die Solarzellen noch optisch ansprechend verpacken oder gar ein Gesamtkonzept daraus schaffen können. Es geht ja im Grunde nicht nur um Beton und Wasser im Zusammenspiel sondern auch um die Sonne. Die Finanzierung durch potentielle Partner aus der Solarbranche wäre somit sicherlich auch leichter von der Hand gegangen…

  2. Ich denke, Kunst muss auch mal krachen. Über den ästhetischen Wert der Wasserfälle kann man natürlich streiten, aber den Energieverbrauch für eine temporäre Installation zu beklagen, ist doch ein bisschen kleinkrämerisch.
    Auch bei den Installationen von Christo fragten sich viele im Vorfeld „Was soll das?“, und dann haben sie eine nicht beschreibbare Magie entfaltet.
    Wenn das bei den Wasserfällen nicht der Fall ist – was soll´s. Einen Versuch ist es alle Mal wert.

  3. Christo ist ein gutes Beispiel: natürlich hat das Herstellen des Stoffes der Reichtagsverhüllung Energie gekostet und danach wurde er zu Aldi-Tüten oder Designer-T-Shirts verarbeitet, was weiß ich. Aber als der Stoff erstmal hing, hat das ganze keine Energie gekostet.

    Auch bei Christos Aktion im New Yorker Central Park war es das gleiche: als die Safran-Tücher hingen, musste kein Strom verbraucht werden, um sie hin- und herwedeln zu lassen.

    Die größten Kunstwerke der Erde, wie die Pyramiden, stehen ohne Stromverbrauch schon seit einigen tausend Jahren in der Wüste rum – echt nachhaltig.

    Mathias, nettes Blog von Dir, hab Dich mal in die Blogroll aufgenommen.

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