Online-Abstimmung für die Worst EU Lobbying Awards eröffnet

Vor wenigen Tagen ist die Abstimmung für die diesjährigen Worst EU Lobbying Awards eröffnet worden. Noch bis Ende November können Interessenten online für Ihre „Lieblings“-Lobbyisten stimmen.

2007 ging der Worst EU Lobbying Award an BMW, Daimler und Porsche. Das Deutsche Atomforum hat für seine „Ungeliebte Klimaschützer“-Kampagne einen Sonderpreis, den Worst EU Greenwash Award, erhalten.

Für den Worst EU Lobbying Award stehen folgende Kandidaten zur Wahl:

  • Die Agrosprit-Lobby – nominiert für ihre irreführenden Kampagnen, Agrotreibstoffe „grün“ zu färben
  • Die European Alliance for Access to Safe Medicine (EAASM) – nominiert, weil sie die Beteiligung großer Pharmakonzerne in ihren Kampagnen verschweigt
  • Das European Business and Parliament Scheme – nominiert dafür, dass sie Lobbyarbeit aus ihren Büros im Parlamentsgebäude betreiben
  • Die Brüsseler Lobby- und PR-Agenturen Gplus und Aspect Consulting – nomiert für ihre Rolle als Verbreiter von Kriegspropaganda im jüngsten Konflikt zwischen Russland und Georgien.
    Die International Air Transport Association (IATA) – nominiert für ihre irreführende Lobby-Kampagne mit dem Ziel, Vorschriften zur CO2-Reduzierung im Luftfahrtsektor zu vermeiden.

Die Kandidaten für den Worst Conflict of Interest Award sind:

  • Caroline Jackson (MEP) – nominiert für ihre Doppelrolle als gewählte Volksvertreterin, die sich mit Umweltfragen befasst, und als Umweltberaterin bei der privatwirtschaftlichen Abfallentsorgungsfirma Shanks.
  • Piia-Noora Kauppi (MEP) – weil sie ihre Funktion als Abgeordnete des Europäischen Parlaments missbraucht hat, um für die Interessen ihres zukünftigen Arbeitgebers – einer Banken-Lobbygruppe – zu werben.
  • Klaus- Heiner Lehne (MEP) – nominiert aufgrund seiner Doppelrolle als Europaabgeordneter und Anwalt für EU Wettbewerbs- und Regulierungsfragen und das Ausnutzen seiner Stellung als Abgeordneter, um Anwälten die Lobbyarbeit im Dunkeln zu ermöglichen.
  • Die ehemaligen EU-Kommissionsbeamten Petite, Klotz und Kjølbye – nominiert für ihren fliegenden Wechsel zu Anwaltskanzleien, die für ihre Klienten aus der Industrie Lobbyarbeit machen
  • Fritz-Harald Wenig, Generaldirektion Handel der EU-Kommission – nominiert, da er Insider-Informationen über Zölle an „Lobbyisten“ weitergab – die in Wirklichkeit investigative Journalisten waren.

Die Preisverleihung findet Anfang Dezember in Brüssel statt.

Die Worst EU Lobbying Awards werden organisiert von Corporate Europe Observatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch.

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